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Nachlass in Deutschland

11.02.2020 - Artikel

Sind Sie Erbe geworden und es ist Nachlass in Deutschland vorhanden? Lesen Sie hier, wie Sie einen Erbschein beantragen oder das Erbe ausschlagen können.

Auf einem Stück Papier mit Unterschrift liegt ein Stempel Erbschaft
Ausschlagung einer Erbschaft © Colourbox
Allgemeine Informationen

Im deutschen Recht geht der Nachlass einer verstorbenen Person (im Deutschen Erblasser genannt) unmittelbar auf den oder die Erben über (sogenannte Universalsukzession).

Zum Nachweis, wer Erbe geworden ist, dient der Erbschein, den das zuständige Nachlassgericht in Deutschland auf Antrag eines Erben oder mehrerer Miterben ausstellt. Durch den Antrag auf Ausstellung eines Erbscheins gibt der Erbe zu erkennen, dass er die Erbschaft angenommen hat. In manchen Fällen, so zum Beispiel, wenn der Nachlass überschuldet ist, kann es jedoch ratsam sein, die Erbschaft nach dem Erblasser auszuschlagen. Hierfür muss der Erbe innerhalb einer bestimmten Frist dem Nachlassgericht gegenüber erklären, dass er die Erbschaft ausschlägt. Wer die Erbschaft nicht innerhalb der Frist ausschlägt, ist Erbe geworden.

Beantragung eines Erbscheins

Hier bieten wir Ihnen einen Fragebogen als Download an, der zur Vorbereitung eines Erbscheinsantrages dient. Bitte drucken Sie den Fragebogen aus und füllen Sie ihn so komplett wie möglich aus. Anschließend übersenden Sie den Fragebogen bitte im PDF-Format an Ihre zuständige deutsche Auslandsvertretung in den USA unter Beifügung von Kopien der zur Verfügung stehenden Personenstandsurkunden, Testamente, etc.

Falls es ein Testament gibt, werden ebenfalls Informationen über ein hier eventuell durchgeführtes Probate-Verfahren benötigt. Sofern kein Probate stattgefunden hat, wird das deutsche Nachlassgericht in der Regel das Original-Testament verlangen.

Auf der Grundlage Ihres Fragebogens wird Ihre zuständige deutsche Auslandsvertretung einen Erbscheinsantrag entwerfen und sich mit Ihnen zur Vereinbarung eines Termins für die Beurkundung der Erbscheinsverhandlung in Verbindung setzen. Für die Vorbereitung der Beurkundung fallen Gebühren zwischen 259,22 bis 261,79 EUR und für die Beurkundung selbst zwischen 137,19 und 137,89 EUR zum aktuellen Tageskurs oder in Euro per Kreditkarte (Visa oder Mastercard) berechnet. Erkundigen Sie sich bitte per Kontaktaufnahme mit der für Sie zuständigen Auslandsvertretung nach den konkreten Gebühren vor Ort.

Der in der Auslandsvertretung beurkundete Antrag muss anschließend von Ihnen nebst beglaubigten Kopien der erforderlichen Personenstandsurkunden (und, sofern diese in englisch oder einer anderen Sprache errichtet sind, nebst deutscher Übersetzung) an das zuständige Nachlassgericht in Deutschland übersandt werden. Für die Erteilung des Erbscheins wird das Gericht ebenfalls eine Gebühr erheben.

Erbausschlagung

Nach deutschem Recht kann eine Erbschaft innerhalb von 6 Wochen, bei Aufenthalt außerhalb Deutschlands innerhalb von 6 Monaten nach Kenntnis vom Erbfall durch Erklärung gegenüber dem deutschen Nachlassgericht ausgeschlagen werden. Die Erklärung ist mindestens in öffentlich beglaubigter Form abzugeben. Eltern, die als Sorgeberechtigte ihrer minderjährigen Kinder handeln, müssen beide die Erbschaftsausschlagung für ihr Kind erklären. Die Ausschlagungserklärung kann vor dem Konsularbeamten der zuständigen deutschen Auslandsvertretung oder einem Honorarkonsul abgegeben werden. Die Ausschlagungserklärung muss nach Beglaubigung der Unterschrift anschließend von Ihnen an das zuständige Nachlassgericht in Deutschland übersandt werden. Für die Erbausschlagung werden Gebühren in Höhe von 56,43 EUR zum aktullen Tageskurs oder in Euro per Kreditkarte (Visa oder Mastercard) berechnet.

Dokumente zum Herunterladen

Fragebogen zum Erbschein

Erbausschlagungserklärung

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